Für neue Visionen: Rou Reynolds

Tobias Bacherle Rou Reynold auf dem Minirock im Gespräch. Foto: Tom Pullen.
Tobi Bacherle und Rou Reynold auf dem Minirock. Foto: Tom Pullen
Für neue Visionen: Rou Reynolds von Enter Shikari

Die Kampagn läuft jetzt auf Hochtouren, die Bundestagswahl steht kurz bevor. Sieben Wochen bevor es an die Wahlurnen geht habe ich mich auf dem Minirock Festival in Horb mit Rou Reynolds getroffen. Nicht als Teil meiner Kampagne, sondern zum grundlegenden politischen Austausch.
Kulturpolitik und Musik-Biografien waren zwar kurz Thema, aber nicht der Aufhänger des Gesprächs.
In den letzten Wochen habe ich viele Gespräche geführt. Natürlich, es ist Wahlkampf und meine Kampagne läuft auf Hochtouren. Dabei ist mir jedoch eines klar geworden: Wir, damit meine ich nicht nur die Grünen, sondern die Progressiven, Linken und wirklich Liberalen, wissen zwar sehr oft sehr genau, was uns stört. Wir haben auch (zweifelsohne) die besten Lösungen, für diese kurzfristigen Probleme und gestehen uns ein, dass wir an vielen Stellschrauben drehen müssen, um die Welt zu ändern. Aber im Gegensatz zum simplen: Früher war alles besser oder Erhalten wir den Status Quo oder auch ein Die Wirtschaft muss wachsen – all das ist zwar genauso diffus wie ein selbstbestimmtes Leben zu fordern, aber wenn es mir jetzt oder vor 20 Jahren gut ging, dann wähle ich eben auch den Status quo. Soweit so bekannt.
Und auch die Abwesenheit großer Utopien in den gesellschaftlichen Diskussionen ist nichts Neues. Die Diskussion über das bedingungslose Grundeinkommen ist eine der wenigen, grundlegenden Ansätze und bündelt daher die visionären Diskussionen.
In den letzten Wochen habe ich aber einige Gespräche darüber geführt, dass wir uns vor dem großen Wurf und vor der Kontroverse nicht zu sehr fürchten sollten. Und daher wieder klar bennen sollten, was unsere Visionen sind – auch über die nächsten 10, 20 Jahre hinaus und auch wieder fundamentale Ansätze zu diskutieren.
Das hat mich dazu bewogen, nach diesen neuen Visionen zu suchen. Ich weiß nicht, wie viel Zeit ich in den nächsten Wochen für dieses Idee habe, aber so viel Zeit und Energie wie mir eben bleibt, möchte ich nutzen um aus der berühmt-berüchtigten FIlterblase auszubrechen und mit Menschen das Gespräch zu suchen, von denen ich denke, dass sie eine politische Perspektive und Ideen mitbringen.

Gespräch auf dem Minirock.
Im Gespräch mit Rou Reynolds auf dem Minirock. Foto: Tom Pullen

Aus diesem Grund habe ich mich am Samstag mit Rou Reynolds, Sänger der englischen Band Enter Shikari getroffen.
Enter Shikari waren nicht nur für Immersion eine der größten und wichtigsten Inspirationsquellen, sondern waren auch immer eine politische Band. Enter Shikari haben dabei sowohl aktuelle Themen, als auch fundamentale Gedanken zu unserem Gesellschaftsystem auf ihrer Agenda.

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Eine gute Stunde habe ich mit Rou unterhalten: Über die Privilegien und das Glück, dass es braucht um Musik machen zu können. Aber auch über den Brexit, die Stimmung im Land, die Politisierung der Jugend nicht zuletzt durch Jeremy Corbyn. Und über die Ökonomisierung des Alltags, praktisch die Neoliberalisierung des Seins und ob uns dabei dann eben doch nur ein Bedingungsloses Grundeinkommen helfen kann. Und wie sich Arbeit allgemein in Zukunft verändern wird und welche Chancen darin liegen.
Zwar glaube ich, dass die Hoffnung, dass durch die Automatisierung von Arbeitsprozessen, eine solche, materielle Produktivität der menschlichen Arbeitskraft, sich nicht unbedingt erfüllen wird. Es ist aber zweifelsohne eine schöne Vorstellen.
Alle Bilder von Tom Pullen.